25. September 2015

Noveaux und Zero Waste



Wenn man etwas macht, das sonst keiner macht, dann erscheint man zuerst wie ein Verrückter, der irgendwie aus der Gesellschaft und ihren Konventionen heraussticht. Wenn man also beispielsweise beschließt, keine tierischen Produkte mehr zu sich zu nehmen und damit eigentlich ganz gut leben zu können, dann bekommt man heute noch meist eine unverständliche Miene des Gegenübers zu sehen. Wenn man beschließt, dass man dem unmäßigen und gefährlichen Konsumverhalten auf der gesamten Welt den Kampf anzusagen, dann erst recht. 

NO V E A U X  -  Z E R O  W A S T E
Keinen Müll zu produzieren - das ist es was ZERO WASTE bedeutet. Uns ist heute kaum bewusst wie viel Müll wir eigentlich täglich produzieren (ich sage nur 1500 Plastikflaschen werden in den USA per SEKUNDE benutzt - und wer mal dort war weiß - nicht recycelt). Aber wenn man mal einen Tag lang bewusst wahrnimmt, wie viel Müll wir eigentlich produzieren, dann wird es einem schon ein bisschen übel. Genau das sprach auch die Zeitschrift noveaux an, die ich hauptsächlich wegen ihrer Optik und auch de Haptik (recyceltes Papier) auf dem Weg in den Urlaub am Flughafen entdeckte. Erst später fiel mir auf, dass es sich dabei um ein veganes Magazin handelt, das allein vegane Produkte vorstellt. Wie, Kleidung kann auch vegan (oder nicht vegan) sein? Ja klar - schonmal über Schafswolle und Leder nachgedacht? Das Magazin erscheint viermal im Jahr, deshalb ist auch der hohe Preis zu verkraften. Meiner Meinung nach gibt es nicht besseres als das Gefühl von echtem Papier beim Lesen einer Zeitschrift.

Jedenfalls war das große Thema der Sommerausgabe des Magazins der nachhaltige Konsum. Und so stieß ich auf die New Yorkerin Lauren Singer, die seit drei Jahren so gut wie keinen Müll produziert hat und das in der Stadt, die niemals schläft, in New York. Alles, was sie in dieser Zeit an Müll produziert hat, passt in ein Marmeladenglas. Und nicht nur sie folgt diesem Lebensstil, immer mehr Menschen reduzieren ihren Konsum von verpackten Lebensmitteln und senken so die Produktion von Müll. Und Lauren Singer zeigt auf ihrem Blog trash is for tossers  dass dieser Lebensstil alles ander als kompliziert ist. Man muss nur immer ein Mason jar und eine Lenentasche mit sich rumtragen und in den richtigen Läden einkaufen. Beispielsweise gibt es inzwischen auch in Deutschland einige Läden, in denen man alle seine Gläser und Boxen selbst mitbringen kann und alle Lebensmittel ohne Verpackung erstehen kann. Gemüse und Obst kann man auf dem Markt kaufen und dabei die Plastiktüten links liegen lassen. Den Coffee to go holt sich Lauren beispielsweise einfach in ihrem mitgebrachten Mason Jar. Und ihre gesamten Kosmetik-Produkte stellt sie selbst her. Klingt öko? Ist aber einfach super sexy behaupten zu können, dass man absolut ZERO Müll produziert und damit einen ersten Schritt in Richtung Rettung der Welt macht, oder? 





Das Magazin hat mich angeregt mir mehr Gedanken über mein Konsumverhalten zu machen. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit der Frage ob man in seinem Job bleiben muss, auch wenn man mit der Philosophie nicht einverstanden ist oder das Gefühl hat an anderer Stelle mehr zu bewirken und glücklicher zu sein. Außerdem geht es natürlich auch um die Produktion von Kleidung und dem Phänomen, das sich "Slow Fashion" nennt. Ich weiß, es ist ein krasser Schritt zu sagen, man produziert von heute auf morgen keinen Müll mehr. Aber wenn man sich dessen bewusst wird, wie man konsumiert ist es der erste Schritt hin zu einer Änderung des eigenen Verhaltens. Und ein bisschen Welt retten schadet wirklich nie. Vielleicht beim nächsten Einkauf die Plastiktüte liegen lassen und dafür einen tollen old school Leinenbeutel mitnehmen :).






Einkaufen ohne Verpackungen über all hier in Deutschland geht das bereits ganz leicht.



Warum es wirklich an der Zeit ist etwas zu tun:
In unseren Meeren treiben Teppiche von Plastikflaschen der Größe mehrerer Fußballfelder und durch den Wellengang und das UV-Licht werden die giftigen Stoffe im Plastik zerkleinert, gelangen ins Wasser und sind bereits in unserem Blut nachweisbar. 


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